Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig. Die Fettsäuren, die täglich über die Ernährung aufgenommen werden müssen, da der Körper sie weder selbst herstellen noch speichern kann, halten die Zellen funktionsfähig. Einige der Omega-3-Fettsäuren sollen zudem Entzündungen lindern, Krankheiten vorbeugen und die Hautalterung verlangsamen. Welche mehrfach ungesättigten Fettsäuren es gibt, welche positiven Effekte diese auf den Körper haben und wie sie bei einer Therapieunterstützung helfen können, erfährst du in diesem Beitrag. Außerdem verraten wir dir, ob und über welche Nahrungsmittel du deinen Omega-3-Bedarf decken kannst.
Themenübersicht
Was ist Omega-3?
Omega-3 gehört zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Anders als die gesättigten Fettsäuren, kann der Körper diese Art der Fettsäuren nicht selbst herstellen, und muss sie deshalb von außen über die Nahrung zugeführt bekommen. Da Omega-3-Fettsäuren lebensnotwendig sind, werden sie auch als ‘essenzielle Fettsäuren’ bezeichnet.
Warum brauchst du überhaupt Omega-3?
Der Körper besteht aus einer Vielzahl von Zellen, die, um ihren Funktionen nachzukommen, alle Omega-3 benötigen. Die Fettsäuren werden hier nach und nach in die Zellmembran eingebaut – Omega-3 ist somit ein Baustoff der Zellen. Wird die Zelle mit ausreichend Omega-3 versorgt, ist sie weich, geschmeidig und durchlässig für Nährstoffe, gleichzeitig ist die Zellmembran intakt und wird geschützt. Die Fettsäuren spielen also eine wichtige Rolle für die Funktion der Enzyme, der Rezeptoren sowie Transportproteine. Zudem kommen sie auch als Signalstoff zum Einsatz.
Omega-3-Fettsäuren sind zudem an den folgenden Prozessen beteiligt:
- Produktion von Hormonen
- Regulierung der Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride=
- Eiweißsynthese
- Zellstoffwechsel und Aufbau der Zellmembran
- Versorgung der Gelenke mit Schmierstoff
- Vermeidung von Entzündungen
- Versorgung der Haut und Haare mit Spannkraft und Feuchtigkeit
- Bildung der körpereigenen Abwehrzellen
- Schutz vor Infektionskrankheiten
Omega-6 und Omega-3: auf das richtige Verhältnis kommt es an:
Neben Omega-3 gibt es die weitere essenzielle Fettsäure Omega-6. Auch diese kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Omega-6 wird für Wundheilungsprozesse benötigt und löst hier Entzündungen aus, die nötig sind, damit später Nährstoffe wie Omega-3 und verschiedene Vitamine, das Wundareal wieder in den Ursprungszustand versetzen können. Zu viel Omega-6 ist hingegen schädlich und führt zu stillen Entzündungen, da Omega-6 mit den Enzymen konkurriert, die aus Omega-3 entzündungshemmende Gewebshormone herstellen. Bei einem Überschuss von Omega-6 besteht ein Überschuss an entzündungsfördernden Hormonen.
Besteht ein Missverhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3, kann die Zelle Omega-3 nicht mehr aufnehmen und sie verliert nach und nach ihre Funktionen. Die Zelle wird krank, entzündet sich und kann nicht mehr mit den anderen Zellen kommunizieren. Heutzutage wird oftmals zu viel Omega-6 konsumiert; das Verhältnis von Omega-3 und Omega-6, das eigentlich bei 1:1 liegen sollte, liegt in der heutigen westlichen Ernährung oft bei 1:15 oder 1:17 – es wird also entschieden zu viel Omega-6 konsumiert.
Das Verhältnis von Omega-3 und Omega-6 lässt sich messen, ebenso wie die Menge an Omega-3-Fettsäuren. Letztere wird über einen sogenannten Index-Test ermittelt, der die Menge an EPA- und DHA-Omega-3-Fettsäure in den Membranen der roten Blutkörperchen misst. Aus dem Ergebnis lässt sich ein Omega-3-Index ableiten, der im Idealfall bei 8-11 Prozent liegt.
Andersherum kann die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren auch gegen verschiedenen Krankheiten schützen und im Falle einer Krankheit, die Therapie unterstützen. Hierzu erfährst du später mehr.
Die verschiedenen Omega-3-Fettsäuren
Es gibt eine Vielzahl an Omega-3-Fettsäuren, die in kurzkettige und langkettige Omega-3-Fettsäuren unterschieden werden. Zu den wichtigsten Omega-3- Fettsäuren gehören die kurzkettige, mehrfach ungesättigte Alpha-Linolensäure (ALA), die in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt und Energie bereitstellt sowie die langkettigen, tierischen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Desosahexaensäure (DHA), die in fettreichem Seefisch, Fischölkapseln und Algen vorkommen.
Omega-3: ALA für mehr Energie
Alpha-Linolensäure, kurz genannt ALA, ist essenziell und steckt in pflanzlichen Lebensmitteln wie zum Beispiel in Leinsamen, Leinöl, Walnüssen und Walnussöl sowie in Hanf- und Rapsöl. Eine wichtige Aufgabe der pflanzlichen ALA ist die ausgleichende Funktion des Cholesterinspiegels im Blut.
EPA und DHA aus Meeresfisch
Als besonders wertvoll in Hinblick auf Omega-3-Fettsäuren gelten die langkettigen, tierischen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Desosahexaensäure (DHA). Diese Art der Omega-3-Fettsäuren werden im Körper in hormonähnliche Substanzen umgewandelt, die entzündungshemmend wirken. EPA und DHA werden deshalb auch zur Therapieunterstützung bei entzündlichen Krankheiten, wie zum Beispiel Rheuma, genutzt. Die Omega-3-Fettsäuren erweitern zudem die Blutgefäße, senken die Blutfettwerte und sollen Allergien reduzieren. DHA unterstützt zudem eine normale Gehirnfunktion und die Sehkraft.
Therapieunterstützung durch Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren werden schon fast als Allheilmittel genannt, wenn es um die Therapie von Krankheiten, Entzündungen und Allergien geht. Die gesunden Fette schützen das Herz und die Gefäße, wirken antientzündlich und fördern die Denkleistung.
Omega-3 zur Vorbeugung und Therapieunterstützung
Omega-3 und Entzündungen
Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren Entzündungen schneller zum Abklingen bringen, indem sie das Hormonsystem ausbalancieren, den Stoffwechsel normalisieren und das Immunsystem stärken. Auch die Bildung von Entzündungsbotenstoffen wird durch Omega-3 direkt unterdrückt.
Bei Entzündungen im Körper ist das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren ausschlaggebend; oft herrscht hier ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren. Durch eine Erhöhung der Zufuhr, wie etwa durch den Verzehr von fettem Fisch oder Omega-3-Kapseln können Entzündungen reduziert werden. Hohe Entzündungswerte sind zudem ein Risikofaktor für die folgenden Krankheiten, gegen die Omega-3 zum Einsatz kommt. Mit einer ausreichenden Zufuhr an Omega-3 wird die Problemursache bekämpft.
Omega-3 und Autoimmunerkrankungen
Die Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Rheuma oder Hashimoto sind noch nicht endgültig geklärt. Feststeht jedoch, dass bei Autoimmunerkrankungen heimliche Entzündungen im Körper, Stress und eine entzündungsfördernde Ernährung eine Rolle spielen. Omega-3 wird deshalb bei entzündlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel rheuamtoider Arthritis empfohlen und kann die Symptome nachweisliche reduzieren.
Omega-3 bei Seherkrankungen
Omega-3 soll gegen die Augenerkrankung “trockene Makuladegeneration” wirken. Bei dieser Krankheit lässt die Sehkraft langsam nach, bis Betroffene erblinden. Eine Rolle bei der Entstehung spielen möglicherweise Stress und chronische Entzündungen. Hier hat sich eine Nahrungsergänzung mit Omega-3 als wirksam erwiesen, wie eine Studie zeigt. Nicht nur der weitere Erblindungsprozess konnte gestoppt werden; sogar die Sehkraft der Studienteilnehmer konnte sich durch die Supplementierung wieder verbessern.
Omega-3 bei Herz-Kreislauferkrankungen
Entzündungsvorgänge, die durch Omega-3 reduziert werden, spielen bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkankungen eine wichtige Rolle. Andersherum können hohe Omega-3-Werte vor der Entstehung solcher Krankheiten schützen. Dies legt eine US-Studie nahe, die zeigt, dass Probanden mit einem hohen Omega-3-Wert ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben. Weitere Studien zeigen, dass Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel vor Gefäßablagerungen und Herzinfarkten schützen. Auch Diabetes und Stoffwechselkrankheiten können durch die Versorgung mit Omega-3 reduziert oder verhindert werden.
Omega-3 bei Krebserkrankungen
Omega-3 soll gegen Brustkrebs schützen, wie Studien nahelegen. Auch bei der Therapie von Krebserkrankungen kann die Supplementierung von Omega-3 hilfreich sein, da EPA und DHA den Appetit anregen und so vor der für Krebs typischen Gewichtsabnahme schützen. Dies verbessert die Lebensqualität der Patienten.
Omega-3 und gesunde Haut
Omega 3, sorgt für stabilere Telomere und kann diese sogar wachsen lassen. Telomere sind Schutzkappen an den Chromosomen, die bei jeder Zellteilung kürzer werden – dies geht so weit, dass nach einer hohen Anzahl an Zellteilungen, bei denen sich die Telomere über die Zeit verkürzt haben, die Gene am Ende der Telomere beschädigt werden können. Die Zelle kann dann ihren Funktionen nicht mehr gänzlich nachkommen, der Nährstofftransport in die Zelle wird beschädigt und Falten entstehen.
In diesen Lebensmitteln steckt Omega-3
Omega-3 findet man in tierischen Lebensmitteln wie Fisch sowie in pflanzlichen Lebensmitteln wie Algen und Pflanzenöl. Die kurzkettige ALA findet sich besonders in Leinöl, Hanföl, Chia- und Walnussöl, sowie in den entsprechenden Nüssen und Samen.
Einer der wichtigsten Lieferanten für Omega-3 sind Kaltwasserfische, in dessen Fett Omega-3 vorkommt. Da Fischfett Omega-3 enthält, weil Fische von Mikroalgen leben, ist auch der direkte Verzehr von Algen empfehlenswert, um den Omega-3-Bedarf zu decken: die gesunden Fettsäuren finden sich zum Beispiel in Spirulina- oder Chlorella-Algen. Auch Algenöl ist als Quelle von Omega-3-Fettsäuren deshalb sehr empfehlenswert und versorgt den Körper besser als rein pflanzliche Öle.
Bei Omega-3-Kapseln solltest du auf eine gute Qualität achten. Weniger qualitatives Öl ist sehr oxidationsfreudig (es hat einen hohen “Totox-Wert”) und schmeckt dadurch alt und ranzig.
Fazit
Omega-3-Fettsäuren wird ein hohes Potenzial in Bezug auf die menschliche Gesundheit zugeschrieben. Die essenziellen Fettsäuren beugen Entzündungen vor und können so bei einer Reihe von Folgeerkrankungen heimlicher Entzündungen Abhilfe schaffen. So reduzieren sie nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf- sowie Stoffwechselerkrankungen, sie können Autoimmunerkrankungen und Allergien reduzieren und bei einer Krebstherapie unterstützen.
Bei den Omega-3-Fettsäuren wird in unterschiedliche Fettsäuren unterschieden, wobei besonders den Säuren DHA und EPA, die in fettem Fisch sowie Algen vorkommen, ein gesundheitlich positiver Effekt nachgesagt wird. Auch die pflanzliche Fettsäure ALA hat einen positiven Effekt auf den Körper und gleicht den Cholesterinspiegel aus, spielt jedoch bei der Bekämpfung von entzündlichen Prozessen keine Rolle.
Um mit Omega-3 einen positven Effekt zu erzielen, solltest du deshalb besonders auf die Versorgung von EPA und DHA achten. Solltest du vegetarisch oder vegan leben und deshalb keinen Fisch zu dir nehmen, können auch Supplemente wie Algenkapseln eine Alternative für dich darstellen.
Du hast noch Fragen zu deiner Ernährung oder möchtest mehr über positive Nährstoffe erfahren? Dann sprich uns gern an.
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