Hast du schon mal etwas vom metabolischen Syndrom oder dem ‘tödlichen Quartett’ gehört? Beides bezeichnet eine Kombination vier verschiedener Krankheitsbilder oder auch Symptome, die, wenn sie zusammen auftreten, besonders gefährlich sind und zu ernsthaften kardiovaskulären Erkrankungen führen können. In diesem Artikel erfährst du, welche Krankheiten zum metabolischen Syndrom gehören, welche Symptome erfüllt sein müssen, damit ein metabolisches Syndrom vorliegt, warum diese Sammelkrankheit so gefährlich ist, und was du dagegen tun kannst. Die gute Nachricht gleich vorab: auch wenn das metabolische Syndrom zum Teil erblich ist, kannst du mit deiner Ernährung und Training dagegen ansteuern.
Themenübersicht
Für was steht die Bezeichnung ‘metabolisches Syndrom’?
Das metabolisches Syndrom bezeichnet eine Sammlung verschiedener Stoffwechselerkrankungen (von einem ‘Syndrom’ spricht man, wenn verschiedene Krankheitsbilder zeitgleich auftauchen). Zu ihnen gehören Adipositas mit einer bauchbetonten Fetteinlagerung (das berüchtigte viszerale Bauchfett), ein erhöhter Blutzuckerspiegel bis hin zu Diabetes Mellitus, Bluthochdruck und eine Fettwechselstörung. Diese vier Krankheiten sind für sich allein genommen schon gefährlich; in ihrer Kombination können sie aber zu besonders schweren kardiovaskulären Folgeerkrankungen wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen, weshalb die Krankheit auch gern als ‘tödliches Quartett‘ bezeichnet wird.
In Deutschland liegt bei schätzungsweise jedem fünften Erwachsenen ein metabolisches Syndrom vor – eine ganz schöne Menge! Der Hauptgrund für das metabolisches Syndrom ist ein ungesunder, bewegungsarmer Lebensstil, der zu Adipositas – einer der Grundvoraussetzungen des metabolischen Syndroms – führt. Allerdings gibt es auch genetische Grunderkrankungen, wie beispielsweise Nieren- oder Lebererkrankungen oder eine schwere Schilddrüsenunterfunktion, die ein metabolisches Syndrom begünstigen können. Äußerliche Faktoren, die ein metabolisches Syndrom verursachen können, sind andauernder, negativer Stress, Alkoholkonsum und Rauchen sowie ein hoher Salzkonsum und Medikamente wie Cortison. Diese begünstigen die Einlagerung von viszeralem Fett und können so weitere für das Syndrom spezifische Erkrankungen wie Diabetes auslösen.
Ab wann liegt ein metabolisches Syndrom vor?
Die Diagnose eines metabolischen Syndroms orientiert sich an der Definition der IDF (Internationalen Diabetes Föderation), die 2005 verschiedene Grenzwerte definiert hat. Bei Frauen liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn der Taillenumfang 80 cm übersteigt, Männer gelten ab einem Bauchumfang von mehr als 94 cm als erkrankt. Zusätzlich müssen noch zwei weitere Faktoren erfüllt sein, damit man von einem ‘metabolischen Syndrom’ spricht, wie ein erhöhter Triglyceride-Wert (Frauen und Männer > 150 mg / Deziliter Blut), ein erhöhter Nüchternblutzucker-Wert (100 mg / Deziliter Blut), ein erhöhter HDL-Wert (Frauen >40 mg / Deziliter Blut, Männer 50 mg / Deziliter Blut) sowie ein erhöhter Blutdruck (diastolisch 110 mmH). Oft begünstigen sich die einzelnen Krankheitsbilder des metabolischen Syndroms gegenseitig: Wer übergewichtig ist und den ganzen Tag viel isst, ohne dem Körper eine Pause zu gönnen, schüttet permanent Insulin aus und wird allmählich resistent dagegen. Auch die Ernährung und die Art der Lebensmittel, die zu Übergewicht führen, wie sehr fettreiches Essen, kann den HDL-Wert erhöhen und somit ein weiteres Symptom verstärken. Es liegt sozusagen gewissermaßen in der Natur der Sache, dass die einzelnen Krankheitsbilder des metabolischen Syndroms gemeinsam auftreten.
Metabolisches Syndrom: Ursachen und Risikofaktoren
Das metabolische Syndrom entsteht teilweise aufgrund von genetischen Faktoren, zum größten Teil führen aber Risikofaktoren in der Lebensweise zum Ausbruch der Krankheit. Zu den Risikofaktoren zählen zu wenig Bewegung und eine falsche Ernährung, die zu Übergewicht und Adipositas, Bluthochdruck, der Ansammlung von viszeralem Fett sowie einer Insulinresistenz führen können. Das metabolische Syndrom gilt deshalb auch als eine Wohlstandskrankheit. Wie sehr die genannten Risikofaktoren einen Ausbruch der Krankheit begünstigen können, bringt PRIME TIME fitness-Mitarbeiter und Ernährungswissenschaftler Thomas Kany in unserem Webinar zum Thema metabolisches Syndrom auf den Punkt: “Früher nach dem zweiten Weltkrieg hatten die Menschen dieselben Gene, aber kaum einer litt am metabolischen Syndrom, weil es weniger zu essen gab und sich die Menschen mehr bewegten.” Das mag hart klingen; die positive Seite ist aber, dass du also selbst etwas gegen das metabolische Syndrom tun kannst.
Folgen des metabolischen Syndroms
Das metabolische Syndrom wird nicht umsonst auch “tödliches Quartett” genannt, denn wer am metabolischen Syndrom erkrankt ist, hat ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Herzschwäche, verengte Blutgefäße und Herzinfarkte. Oft liegt beim metabolischen Syndrom auch eine Fettstoffwechselstörung vor. Dabei setzen sich Fette, vor allem das LDL-Cholesterin in den Gefäßen ab, was zu Gefäßverstopfungen und Ablagerungen führen kann. Dieser Vorgang bleibt erst mal unbemerkt und verursacht keine Beschwerden, was die Störung so besonders tückisch macht. Auch der Harnsäurewert kann beim metabolischen Syndrom erhöht sein und so zu Gicht führen. Bemerkst du eines dieser Symptome gepaart mit Übergewicht, solltest du dringend handeln.
Metabolisches Syndrom: Behandlung
Wie du jetzt weißt, stellt das metabolische Syndrom ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen dar und sollte in jedem Fall dringend behandelt werden. Während der Therapie gilt es, Faktoren, die zum metabolischen Syndrom geführt haben, zu reduzieren, Übergewicht abzubauen und mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Übergewicht soll hier nicht nur in Form einer Diät reduziert werden, Ziel ist eine neue Lebensweise, bei der Bewegung und eine bewusste Ernährung in den Alltag integriert werden.
Liegt ein metabolisches Syndrom vor, sollte das Gewicht um 5-7 Prozent in drei Monaten reduziert werden. Zusätzlich stehen pro Woche mindestens 2,5 Stunden Sport auf dem Plan (das sind also 30 Minuten an 5 Tagen). Der Körperfettanteil kann durch eine gesunde, kalorienbewusste Ernährung recht schnell in den Griff zu kriegen.
Auf Nikotin sollte gänzlich verzichtet und Alkohol reduziert werden. Da auch Stress ein metabolisches Syndrom begünstigen kann, sollte hier ein Ausgleich zum Arbeitsalltag geschaffen werden – am besten ist hier natürlich Sport, weil so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Auch Krafttraining spielt eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe des metabolischen Syndroms. Durch das Training sinkt der Blutzuckerwert, die Gefäße werden elastischer und der Blutzuckerspiegel reguliert sich. Ausdauertraining findet während der Behandlung des metabolischen Syndroms vor allem im Grundlagenbereich statt. Bei PRIME TIME fitness kann das MYZONE-Pulssystem bei der Überwachung der Herzfrequenz helfen.
So sollte deine Ernährung zur Behandlung des metabolischen Syndroms aussehen
- Iss viel Gemüse und Obst (jeweils drei und zwei Portionen pro Tag sollten es sein)
- Streiche gesättigte Fettsäuren wie z.B. Wurst von deinem Speiseplan
- Halte dich an ungesättigte Fettsäuren wie sie beispielsweise in Olivenöl stecken
- Verzichte auf Alkohol
- Iss bewusst und halte dich an Essenspausen
Fazit
Das metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination verschiedener Krankheitsbilder, die hier gesammelt an einer Person auftreten. Die einzelnen Krankheitsbilder werden zum Teil genetisch, zum Teil infolge eines falschen Lebensstils ausgelöst. Externe Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress. Das metabolische Syndrom kann zu schweren Folgeerkrankungen wie einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder Gefäßerkrankungen führen, weshalb das Syndrom dringend behandelt werden sollte. Hier können Sport und eine Änderung der Essgewohnheiten helfen.
Du leidest am metabolischen Syndrom und möchtest deine Ernährung in den Griff bekommen, Bewegung in deinen Alltag integrieren und mit dem Sport anfangen? Sprich uns gern an!