Gesundheit fängt im Darm an – in dem Spruch, den sicher jeder von uns schon mal gehört hat, steckt viel Wahres. Das größte menschliche Organ beherbergt Billionen von guter Bakterien und Mikroorganismen, übernimmt zahlreiche Prozesse und ist neben der Verdauung für die Funktion unseres Immunsystems, die Hormonproduktion und unser Wohlbefinden zuständig. Umso wichtiger ist es, dass der Darm richtig funktioniert. Moderne Lebensbedingungen, Stress und eine mangelhafte Ernährung führen dazu, dass bei vielen von uns die Darmflora nicht mehr im Gleichgewicht ist. Folgen sind eine löchrige Darmwand, Erkrankungen und Unverträglichkeiten. Ein Darm Reset kann dabei helfen, das natürlich Gleichgewicht wieder herzustellen und den Aufbau gesunder Mikroorganismen zu fördern. Wir haben mit RE’SET-Gründer Daniel Reheis gesprochen, der uns verraten hat, wieso unser Darm in der heutigen Zeit so oft geschädigt ist, welche Folgen das für uns hat und wie ein Darm Reset funktioniert.
Themenübersicht
Wofür braucht man überhaupt einen ‘Darm Reset?’
Der Mensch, so wie er heute ist, existiert seit mehreren Zehntausenden von Jahren. Eigentlich, so möchte man meinen, müssten sich Verdauungs- und Entgiftungsorgane über diesen Zeitraum so weit angepasst haben, dass sie einem keine Probleme bereiten. Warum gibt es denn aber mehr Allergien, Autoimmunkrankheiten und psychische Probleme denn je?
Ein Grund dafür (wenn auch sicher nicht der einzige) könnte mit unserer Ernährung und ihren Folgen für den Darm zu tun haben. Das größte menschliche Organ macht rund 70 bis 80 Prozent des Immunsystems aus, er ist für die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin, für die Entgiftung und die Resorption von Nährstoffen zuständig. Unser heutiger Lebensstil aus Stress, industriellen Lebensmitteln und Umweltbelastungen führt dazu, dass die Darmschleimhaut löchrig wird und die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Nahrungsmittel werden heutzutage immer schneller produziert und enthalten immer mehr Gene und Pestizide., während Nährstoffe auf der Strecke bleiben. Unser Darm hat sich noch nicht auf industrielle Lebensmittel angepasst, weshalb das Mikrobiom, die Gesamtheit der Pilze, Viren und Bakterien, deshalb immer häufiger aus dem Gleichgewicht geraten. Oft bekommen wir es dann mit Krankheiten zu tun.
Gute Bakterien, schlechte Bakterien – der Einfluss des Mikrobioms auf unsere Gesundheit
In unserem Darm leben Billionen von Bakterien. Dieses sogenannte Mikrobiom ist für den Körper eigentlich sehr nützlich: die Darmbakterien unterstützen bei der Verdauung, indem sie nicht brauchbare Bestandteile nutzen, sie verhindern, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können und produzieren Hormone, sowie das für die Blutgerinnung wichtige, Vitamin K. Voraussetzung dafür ist, dass das Mikrobiom gesund ist und aus den, für den Körper “guten Bakterien” besteht. Neben diesen guten Bakterien gibt es jedoch auch schlechte Bakterien, Viren und Pilze, die zum Mikrobiom gezählt werden.
Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten – etwa durch Stress, Medikamente wie Antibiotika und industrielle Lebensmittel – überwiegen die schlechten Mikroben, die nun die guten Bakterien verdrängen. Die Darmschleimhaut wird löchrig und es können Schadstoffe ungehindert in den Körper eindringen. Gleichzeitig können Stoffe weniger gut von der Darmbarriere aufgenommen werden. Als weitere Folge schlägt der Körper permanent Alarm und aktiviert sein Immunsystem; wir fühlen uns abgeschlagen, sind weniger leistungsfähig und leiden an Entzündungen, Haut- und Verdauungsproblemen oder sogar psychischen Verstimmungen.
So macht sich ein nicht intaktes Mikrobiom bemerkbar
Eine zugunsten der schlechten Mikroorganismen veränderte Darmflora führt zu niedriggradigen Entzündungen, Haut- und Verdauungsproblemen, einer Infektanfälligkeit und Stimmungsschwankungen. Die niedriggradige Entzündung ist zudem Ursache vieler Zivilisationskrankheiten sowie Autoimmunkrankheiten und Allergien.
Weil der Darm für so viele Aufgaben zuständig ist, machen sich Probleme auf zahlreiche Arten bemerkbar. Zu den Symptomen einer gestörten Darmflora zählen beispielsweise Lebensmittelallergien, Autoimmunerkrankungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit (70 Prozent des Immunsystems sitzt im Darm!). Da eine intakte Darmflora zu Entzündungen führt, kann sich dies auch am Hautbild zeigen. Akne, Rötungen und Ekzeme spiegeln oftmals die Verfassung des Darms wider.
Eindeutig belegt ist zudem der Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom und chronischen Immunerkrankungen wie Diabetes 2, zwischen entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Auch psychische Probleme wie Verstimmungen oder Schlafprobleme können ein Zeichen dafür sein, dass dein Darmtrakt einen Reset braucht: Im Darm werden Hormone wie Serotonin und Melatonin produziert. Liegt hier ein Mangel vor, kann der Grund in einer gestörten Darmflora liegen.
Gift für die Darmflora – diese Lebensmittel solltest du lieber meiden
Nicht alle Faktoren, die deiner Darmflora schaden, kannst du beeinflussen. Auf Stress und Umweltgifte haben wir persönlich leider kaum Einfluss. Du kannst deine Darmflora aber durch die richtige Ernährung unterstützen und Nahrungsmittel, die der Darmflora schaden, vermeiden. Zu den Nahrungsmitteln, die Gift für die guten Darmbakterien sind und die Verbreitung schlechter Mikroorganismen fördern, zählen alle stark verarbeiteten Lebensmittel, wie Fast Food und Fertigprodukte. Besonders schlecht sind Pflanzen aus Monokulturen wie Weizen. Dieser schädigt die Darmschleimhaut, füttert die schlechten Bakterien im Verdauungstrakt und steht im Verdacht Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Rheuma zu verursachen. Das liegt vor allem auch an der Produktion von weizenhaltigen Lebensmitteln: Diese werden heutzutage im Schnellverfahren produziert, wodurch wertvolle Inhaltsstoffe auf der Strecke belieben. “Früher hat der Bäcker einen Sauerteig angelegt, der 12 bis 24 Stunden fermentiert wurde. Früher hatte Weizen 12 Gene, heute sind es 96”, sagt Ernährungsexperte Thomas Kany, “das sind Updates, auf die unser Körper noch gar nicht eingestellt ist.” Um deinen Körper mit den neuen “Updates” nicht zu überfordern, solltest du regelmäßig unverarbeitete, regionale Lebensmittel zu dir nehmen. Wenn du zu verarbeiteten Lebensmitteln greifst, achte unbedingt au die Zutatenliste: je kürzer diese ist, desto besser für deinen Darm!
Diese Lebensmittel unterstützen deine Darmflora
“Du bist was du isst” – der Spruch gilt zum Glück nicht nur in Hinblick auf die schlechten Mikroorganismen. Genauso kannst du die guten Mikroorganismen deiner Darmflora durch die richtige Ernährung wieder aufbauen. Diese Lebensmittel schmecken den guten Mikroorganismen:
- fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Kefir
- präbiotische Lebensmittel wie Artischocken, Chicorée, Pastinaken (diese haben nicht verdauliche Bestandteile, die den guten Bakterien als Futter dienen)
- probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Tempeh, Miso (enthalten lebensfähige Mikroorganismen, die Bestandteil der Darmflora sind und die Darmbarriere stärken)
- ballaststoffreiche Lebensmittel, zum Beispiel Flohsamen und Leinsamen
Wie läuft ein Darm Reset ab?
Um dein Mikrobiom zu stärken und den Aufbau guter Bakterien zu fördern, kann dir auch ein Darm Reset helfen. Ein solcher Reset ist eine Kur, in der du gezielt die Darmtätigkeit anregst, deine Mikroorganismen wieder aufbaust und so die Darmflora ins Gleichgewicht bringst.
Ein Hersteller für ein solches 30-tägiges Darm Reset-Programm ist zum Beispiel ‘RE’SET’. Die RE’SET-Darmsanierung besteht aus mehreren Komponenten wie Verdauungsenzymen, dem Enzym Lactoferrin sowie L-Glutamin und Baobab. Lactoferrin ist Bestandteil des Immunsystems und wirkt an Entzündungsherden. L-Glutamin hilft bei der Bildung neuer Darmzellen. Während des Resets ist nur eine bestimmte Auswahl an Lebensmitteln erlaubt, zu denen Obst und Gemüse, gute Fette, wie Nüsse, Avocados und Fisch sowie Meeresfrüchte gehören. Zucker, Alkohol, Getreide, Milchprodukte und Hülsenfrüchte sind während der Zeit des Resets nicht erlaubt, da sie die schlechten Darmbakterien füttern. Durch diese Kombination an Supplements sowie eine begleitende, gesunde Ernährung hat deine Darmflora die Gelegenheit, sich wieder zu erholen. Wir haben in einem Webinar mit RESET-Gründer Daniel Reheis gesprochen, der uns verraten hat, wie ein Darm RESET konkret abläuft.
Woran erkenne ich einen gesunden Darm?
Ein Darm Reset dauert rund 30 Tage – und diese Zeit sollte auch reichen, um dein Mikrobiom wieder herzustellen und für ein gesundes Bakterienmilieu zu sorgen. Ob dein Darm sich saniert hat, wirst du recht schnell merken. Du schläfst besser? Du fühlst dich nach dem Essen nicht mehr schlapp, sondern energiegeladen und leistungsfähig? Hautprobleme und Akne sind zurückgegangen? Dann bist du am Ziel! Damit die positiven Effekte deines Resets auch von Dauer sind, solltest du nach der Kur deine gesunden Gewohnheiten beibehalten und weiterhin auf stark verarbeitete Lebensmittel, sogenanntes ‘processed’ Food, Zucker und Weizen verzichten. Sollten sich alte Gewohnheiten über die Zeit wieder einschleichen, kannst du den Reset wiederholen.
Fazit
Der Darm ist eines unserer wichtigsten Organe und übernimmt zahlreiche Aufgaben, die von der Resorption von Nährstoffen, über die Funktion des Immunsystems bis zur Produktion von Hormonen reichen. Unsere heutigen Lebensbedingungen, Ernährungsgewohnheiten und Umweltbelastungen führen dazu, dass die Darmschleimhaut bei vielen geschädigt ist, und die Anzahl schlechter Mikroorganismen überhand nimmt. Dies zeigt sich an zahlreichen Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Hautproblemen, Allergien und Autoimmunerkrankungen. Um deine Darmflora zu stärken und den Aufbau positiver Mikroorganismen zu unterstützen, kann ein Darm Reset helfen. Ein solcher Reset ist eine Kur für dein Immunsystem, bei dem du über einen gewissen Zeitraum Verdauungsenzyme, gute Bakterien und Ballaststoffe supplementierst und so für den Aufbau guter Bakterien sorgst. Zusätzlich solltest du deine Ernährung anpassen und Stress vermeiden. Einen Darm Reset kannst du problemlos ein Mal im Jahr durchführen; du solltest anschließend allerdings darauf achten, dass du nicht in schlechte Gewohnheiten zurückfällst.