Stell dir mal vor, du würdest bei allem, was du tust, das Beste aus dir herausholen: Arbeiten ohne unproduktive Ablenkungen, schlafen, ohne davor noch stundenlang Netflix zu gucken… Genau das verspricht die Selbstoptimierungsmethode ‘Biohacking’. Journalistin und Unternehmerin Ariane Sommer, die selbst seit Jahren Anhängerin des Biohackings, hat uns verraten, wie man zum Hacker wird und welche Selbstoptimierungs-Trends auf uns in Zukunft zukommen werden.
Themenübersicht
Was ist Biohacking?
Biohacking ist eine Optimierung des Körpers, die sich natürlicher Hacks, wie der richtigen Ernährung, Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel bedient. Auch Rituale, die das Wohlbefinden steigern oder technische Eingriffe, die das Leistungslevel verbessern, zählen zum Biohacking. “Es gibt die extremen Biohacker, die in die eigene Biologie eingreifen, zum Beispiel, indem sie sich bestimmte Algenarten in die Augen spritzen lassen, um besser sehen zu können”, sagt Ariane Sommer, “dann gibt es die Biohacker am anderen Ende des Spektrums, die nur mit ein bisschen Atemübungen und Fokusübungen arbeiten. Ich sehe mich selbst in der Mitte.”
Was für Hacks gibt es?
Biohacking ist gar nicht so exotisch, wie du erst mal zu meinen magst. Ein Biohack, den die meisten von uns kennen und unbewusst nutzen ist beispielsweise Kaffee. “Wir beeinflussen uns damit, fühlen uns wacher, fitter, und unser Fokus ist schärfer”, sagt Ariane Sommer. Weitere Hacks, die viele von uns im Alltag nutzen sind Yoga, Atemübungen oder Sport im Allgemeinen. “Durch Sport lösen wir biochemische Prozesse aus, die unglaublichen Einfluss haben auf unseren Körper, die lebensverlängernd wirken und die Lebensqualität verbessern”, sagt Ariane Sommer, die regelmäßig Yoga macht. “Alles, was den Körper in positiven Stress versetzt, wirkt lebensverlängernd –egal ob das nun Training, oder Fasten, Hitze- oder Kältetherapie ist.
Biohacking – das sind die Grundelemente
Biohacking fängt mit dem Grundsätzlichen an: um dich fit und leistungsfähig zu fühlen, solltest du darauf achten, dass Bewegung, Schlaf und Ernährung ausgewogen sind. Stimmt einer dieser Faktoren nicht, hat dies Auswirkungen auf deinen Hormonhaushalt und auf das Immunsystem, und somit auch auf deine Leistungsfähigkeit. Achte darauf, dass du genügend schläfst, und dich nicht nur mit Kaffee und anderen Stimulanzien über Wasser hältst, iss gesund und frisch und bewege dich regelmäßig. Biohackerin Ariana Sommers Tipp: so vegan essen, wie es geht. “Ich esse ab und zu Honig und einmal im Jahr Fisch – ansonsten whole foods, Nahrungsmittel, Pflanzen, die im Naturzustand sind und die ich nur leicht koche. Ich bin dadurch gesünder.”
Biohacking in der Ernährung
Was wir essen, wirkt sich direkt auf unser Wohlbefinden aus – deshalb spielt die Ernährung beim Biohacking eine wichtige Rolle. Viele Biohacker verzichten auf Zucker und Kohlenhydrate, ernähren sich ketogen oder orientieren sich an Paleo. Verarbeitete Lebensmittel kommen nach Möglichkeit nicht auf den Tisch, stattdessen wird auf frische Nahrungsmittel, gesunde Fette und entzündungshemmende Gewürze wie Kurkuma oder Ingwer gesetzt.
Auch Intervallfasten – also das Begrenzen der Zeiträume, in denen gegessen wird – wird von vielen Biohackern eingesetzt, um den Verdauungsorganen Pausen zu gewährleisten. Der Vorteil: Der Magen ist nicht beschäftigt, wir können uns besser konzentrieren, der Insulinspiegel sinkt und es werden vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet.
Gesund, nicht gesund? Ein Biohack-Tagebuch schafft Klarheit
Manche halten Kaffee für gesund, andere verteufeln ihn – mitunter scheiden sich die Geister. Im Zweifelsfall ist der eigene Körper der beste Berater. “Ich bin auch ein großer Fan davon, Tagebuch zu führen, wenn ich etwas ausprobiere. Was immer ich meinem Körper neu zuführe, notiere ich. Was für 1.000 Leute gut ist, muss für mich nicht gut sein. Bei Studien würde ich außerdem immer danach gucken, wer die Studie in Auftrag gegeben hat und welche Interessen dahinter stecken könnten.”
Was wird der nächste Biohack-Trend?
Stellt man sich die Frage, welcher Biochack-Trend als nächstes groß rauskommt, hilft es zu den UsA herüberzuschauen. Ein Trend, der in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, ist Heat Therapy. Das kann eine finnische Sauna oder eine Infrarotsauna sein, die alle möglichen Heilungsprozesse im Körper auslöst. Ebenfalls beliebt ist Kältetherapie, die die Performance verbessert. Auch die TCM, die traditionelle, chinesische Medizin, Heilpilze und -kräuter, erleben zurzeit eine wahre Renaissance. Insbesondere Tonic Herbs, Heilkräuter, sind für viele so selbstverständlich wie der morgendliche Kaffee. Im Gegensatz zu dieser Besinnung auf das Natürliche stehen Wearbales, mit ihren Möglichkeiten, den Gesundheitszustand jederzeit zu messen und ihre Träger ans Limit zu pushen.
Wie startet man mit Biohacken?
Nimm dir für den Anfang nicht zu viel vor und starte mit Dingen, die dir leicht fallen. Vielleicht ersetzt du nach und nach deinen Kaffee durch Matcha, statt morgens auf das Handy zu gucken, legst du eine kurze Stretching-Einheit ein und so weiter. Arianes Tipp: Einfach machen! “Wenn ich hier sitze und keine Lust habe, ins Fitnessstudio zu gehen, bringe ich mich dazu, eine Minute lang zu hüpfen und ich garantiere euch: Danach hat man Lust.” Auch Menschen, die mit dir mitziehen und dich unterstützen können dabei hilfreich sein, ein Hacker zu werden.
Biohacks für den Alltag
Einmal tief durchatmen
Oft vergessen wir im Alltag uns Pausen zu nehmen. Stehe jede Stunde bei der Arbeit einmal auf, atme tief durch und denke bewusst an etwas anderes. So sammelst du Energie und kannst erfrischt wieder ans Werk gehen.
Ersetze das Wort ‘müssen’ durch dürfen
Veränderung leicht gemacht: Du musst nicht zum Sport, du darfst heute trainieren. Durch deine Wortwahl ändert sich die Perspektive und du siehst mehr Möglichkeiten, statt nur Einschränkungen zu sehen.
Bewegung
Bleib in Bewegung. Durch regelmäßige Bewegung werden Hormone ausgeschüttet, die dein Wohlbefinden steigern, dein Stoffwechsel bleibt aktiv und du fühlst dich fitter, frischer, wacher.
Einfach machen
Aller Anfang ist schwer. Deshalb rät Ariane Sommer: “Wenn ich keine Lust auf Bewegung habe, hüpfe ich einfach ein paar Minuten auf der Stelle. Danach fühle ich mich erfrischt und mein Schweinehund wurde besiegt.”
Biohack Ölziehen
Traditionell nimmt man Sesamöl, du kannst aber genauso gut Kokosöl verwenden. Davon nimmst du einen Teelöffel Öl in den Mund und zieht es ein, zwei, fünf Minuten durch den Mund. Anschließend spuckst du das Öl wieder aus, denn in dem Öl werden alle möglichen Bakterien und Mikroorganismen gefangen.
Falls das bei dir nicht hilft, kannst du dich jederzeit an einen unserer Trainer wenden. Wir helfen dir gern. Happy Hacking!
Webinar
Noch mehr zu diesem Thema erfährst du im Webinar mit Ariane Sommer.