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Saisonal und regional kochen?

So wird es dennoch vielseitig

Hast du schon mal von der Empfehlung gehört, dich regional und saisonal zu ernähren? Die Vorteile einer regionalen, saisonalen Ernährung liegen klar auf der Hand, denn durch den Verzicht auf Transportwege mit langen Kühlketten werden Umwelt und Geldbeutel geschont. Kannst du dich aber mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln dennoch gesund, abwechslungsreich und vielseitig ernähren? Wir finden: und ob! Mit ein bisschen Wissen und den richtigen Zutaten musst du mit einer regionalen, saisonalen Ernährung auf nichts verzichten! Wir verraten dir heute, wieso es sich lohnt, regional und saisonal zu kochen, welche Lebensmittel wann Saison haben und wie du mit saisonal, regionalen Lebensmitteln dennoch bunt und vielseitig kochen kannst. Du wirst staunen, wie groß die Auswahl ist, die dir die regionale, saisonale Küche bietet– versprochen!

Themenübersicht

Saisonale und regionale Ernährung – die Basics

Bananen aus Ecuador, Erdbeeren aus Spanien, Avocados aus Mexiko – auf die Fernreisen, die die Lebensmittel aus unserem Supermarkt hinter sich haben, kann so mancher von uns nur neidisch sein. Die Schattenseite der langen Transportwege exotischer Lebensmittel? Lange Kühlketten, die dabei nicht unterbrochen werden dürfen, Chemikalien, mit denen die Reifung nachträglich angeregt wird und eine miese Ökobilanz. Hinzu kommt, dass sich bei den langen Transporten der Vitamingehalt drastisch verringert und der Geschmack nachlässt. Vielleicht ist dir das selbst schon mal aufgefallen, wenn du in Spanien, in Italien, oder in Frankreich im Urlaub warst, und dort beheimatetes Obst und Gemüse gegessen hast: schmeckt ganz anders, als die in Plastik eingeschweißten Tomaten aus dem Supermarkt, oder?

Frisch schmeckt’s am besten – das ist der Grundsatz der regionalen, saisonalen Ernährung. Lebensmittel, die hier auf den Tisch kommen,  stammen aus der Region und sind daher, bis auf diejenigen regionalen Lebensmitteln, die gelagert werden können (zum Beispiel Äpfel, Karotten oder Kartoffeln), in der Regel auch saisonal.  Importiertes Obst, das zeitgleich in anderen Regionen der Welt reif  ist und “Saison” hat, fällt somit nicht unter den Begriff der “regionalen, saisonale Lebensmittel“.

Wer sich an regionalen, saisonalen Lebensmitteln orientiert, isst nicht nur besonders frisch und vitalstoffreich, sondern tut der Umwelt auch noch Gutes, denn so werden lange Transporte, damit verbunden Kühlketten, unnötige Verpackungen und klimafeindliche Emissionen vermieden. Ein kleines Beispiel für den Wahnsinn exportierter Lebensmittel sind Äpfel und Kiwis aus Neuseeland, die bis zu 5 Wochen unterwegs sind, bis sie endlich im Supermarktregal landen und die gesamte Überfahrt über so heruntergekühlt werden, dass die Früchte nicht nachreifen. Das kostet massig Energie, weshalb regionale Lebensmittel oft auch günstiger sind. Dies ist aber nicht immer der Fall, da aufgrund der Globalisierung und Niedriglöhnen im Ausland, Preisdruck und schlechten Produktionsbedingungen, exportierte Produkte oft (viel zu) günstig angeboten werden können. Der etwas tiefere Griff ins Portemonnaie beim Kauf regionaler Ware lohnt sich dennoch, da du mit dem Kauf die regionale Landwirtschaft unterstützt.

Falls du dich jetzt komplett saisonal und regional ernähren möchtest, müssen wir deine Begeisterung an dieser Stelle kurz bremsen: nicht immer ist es möglich, herauszubekommen, woher Lebensmittel, wie beispielsweise Sojajoghurt, Basics wie Nudeln oder Linsen, stammen. Speziell bei Obst und Gemüse kann die Orientierung an regionalen, saisonalen Lebensmitteln jedoch dabei helfen, deinen Speiseplan aufzufrischen und dabei auch noch in den Genuss der folgenden Vorteile zu kommen:

Vorteile der regionalen, saisonalen Ernährung

  • Vermeidung klimaschädlicher Emissionen durch den Verzicht langer Transportwege und Lagerungen
  • Obst und Gemüse ist erntefrisch und besonders nährstoffreich, anders als zum Beispiel Bananen aus dem Ausland, die erst auf dem Transport reifen müssen. Bei Letzteren bleiben Nährstoffe oft auf der Strecke und häufig werden sogar zusätzlich Gase und Chemikalien verwendet, die zur Reifung beitragen sollen (z.B. Ethen bei Bananen).
  • Eine Ernte vor der eigentlichen Reifung, weniger Nährstoffe und lange Transportwege führen bei exportierten Lebensmitteln zu einem faderen Geschmack.
  • zum Teil niedrigere Preise durch weniger Mittelsmänner und Transportwege (trifft jedoch nicht immer zu aufgrund der schlechteren Löhne im Ausland, Ausbeutung und Preisdruck)
  • dadurch, dass weniger Händler zwischengeschaltet werden, bleibt mehr Geld beim Produzenten und die Qualität ist in der Regel besser
  • Unterstützung der regionalen Landwirtschaft: durch deinen Kauf können auch in Deutschland Felder und Bauernhöfe erhalten bleiben
  • wer sich saisonal und regional ernährt, sorgt ganz automatisch für natürliche Abwechslung im Speiseplan: im Sommer gibt es frischen Spargel und Erdbeeren, im Herbst Kürbis, im Winter Steckrüben, Wirsing und Co…
  • die natürliche Abwechslung, die dir die regionale, saisonale Küche bietet hat den Vorteil, dass du lernst, dich auf Lebensmittel wieder richtig zu freuen: Ist doch viel schöner, Erdbeeren zu genießen, die nur ein paar Monate im Jahr zu haben sind, als jeden Tag dasselbe auf dem Tisch zu haben, oder?

Regionale, saisonale Lebensmittel: Was kann ich wann essen?

Was kann ich wann im Jahr essen, ohne die Umwelt unnötig zu belasten? Einen Überblick darüber gibt dir ein Saisonkalender, den du zum Beispiel hier im Internet findest.

Am leichtesten ist es, sich im Sommer regional und saisonal zu ernähren. Dieser bietet dir mit grünen Bohnen, Blumenkohl, Spargel, Kirschen und Pflaumen eine unendliche Vielfalt. Im Frühling führt kein Weg an Erdbeeren, Radieschen und Spinat vorbei, während im Herbst klassischerweise Kürbis auf den Tisch kommt. Doch auch der Winter bietet dir mehr als nur verschiedene Kohlsorten. So kannst du hier zwischen Steckrüben, Süßkartoffeln, Champignons und Maronen wählen, um Abwechslung auf den Tisch zu bringen.

Du siehst also: auch regional und saisonal lässt es sich gesund, abwechslungsreich und bunt kochen. Möglicherweise entdeckst du so sogar “neue” Lebensmittel für dich; oder wann hast du Lebensmittel wie Steckrüben, Wirsing oder Knollensellerie aus der Region zum letzten Mal gegessen?

Regionale, saisonale Lebensmittel: wo und wie kaufen?

Regionale, saisonale Lebensmittel findest du im Supermarkt oder auf regionalen Wochenmärkten. Eine weitere Möglichkeit, sind Biokosten vom Bauernhof, die es inzwischen von vielen Anbietern gibt: Hier wird dir in einem ein- zwei- oder auch längeren Zyklus eine Kiste mit Obst und Gemüse zusammengestellt und nach Hause geliefert. Somit musst du dich gar nicht groß mit der saisonalen Ernährung beschäftigen und hast dennoch immer erntefrisches, vitalstoffreiches Obst und Gemüse auf dem Tisch.

Neben saisonalen, regionalen Produkten gibt es auch eine Reihe von Lebensmitteln, die aus der Region stammen und sich über den Winter lagern lassen, wie zum Beispiel Äpfel oder Kartoffeln. Hier solltest du beachten, dass sich bei gelagerten Lebensmitteln wie zum Beispiel Lageräpfeln der Vitamingehalt im Laufe der Lagerung reduziert. Je länger regionales Obst wie zum Beispiel Äpfel gelagert wurden, desto schlechter wird auch ihre Ökobilanz, da sie jede Menge Strom für die Kühlung verbrauchen. Dies geht so weit, dass im Frühling importierte Äpfel aus dem Ausland eine bessere Ökobilanz haben, als die einheimischen Sorten aus dem Kühllager.

Regional und saisonal kochen: PRIME TIME fitness-Rezepte

Grüner Spargel mit Mozzarella für 2 Personen

Zutaten

  • 800 g grüner Spargel
  • Salz
  • 150 g Putenfleisch
  • 30 g Butter
  • 375 g Mozzarella
  • Pfeffer

Zubereitung

Spargel waschen, an den Enden 2 cm kürzen und in kochendem Salzwasser 5 Minuten bissfest garen. Zum Auskühlen in Salzwasser legen. Putenfleisch in Butter kross anbraten, Mozzarella reiben. Den abgetropften Spargel in einer Auflaufform mit Mozzarella und Fleisch belegen, im vorgeheizten Backofen bei 200 °C (Umluft: 180 °C; Gas: Stufe 3) 15 Minuten gratinieren.

Spargel-Erdbeer-Salat

Zutaten für 2 Personen

  • 250 g weißer Spargel
  • 250 g grüner Spargel
  • 125 g Erdbeeren
  • 1 TL Zucker
  • Salz
  • Balsamico
  • 75 g Rucola

Zubereitung

Spargel waschen, den weißen Spargel schälen, an den Enden 2 cm kürzen. Weißen Spargel in kochendem Salzwasser 15 Minuten bissfest garen, grünen Spargel nach 5 Minuten Kochzeit hinzufügen. Erdbeeren halbieren, aus Zucker, Balsamico und Salz eine Soße rühren.

Spargel abtropfen lassen, Rauke, Beeren und Spargel vermengen. Vinaigrette darüber gießen und 30 Minuten ziehen lassen.

Fazit

Die saisonale, regionale Küche hat vielerlei Vorteile, wie zum Beispiel den Verzicht auf lange Transportwege, eine bessere Ökobilanz und mehr Nährstoffe. Da regionale und saisonale Küche auch Produkte fernab aktueller Trends, wie zum Beispiel Spitzkohl oder Wirsing, beinhalten, kannst du mit der regionalen, saisonalen Ernährung auf einen ganz neuen Geschmack kommen – du wirst überrascht sein, wie viel Abwechslung dir regionale Produkte bieten. Orientierung, welche Produkte wann geerntet werden, bietet dir ein Saisonkalender.

Obst und Gemüse aus der näheren Umgebung findest du auf dem Wochenmarkt, beim Bauern aus der Region oder aber, du lässt es dir per Biokiste nach Hause liefern.

Du willst mehr über regionale, saisonale Ernährung erfahren oder fragst dich, wie du mit deiner Ernährung deine Fitnessziele unterstützen kannst? Dann sprich uns gern an – wir freuen uns, dir weiterhelfen zu dürfen.