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Heilkraft der Gewürze

Mit Sternekoch Alfons Schuhbeck
Heilkraft der Gewürze Alfons Schuhbeck

Gesund durch die richtigen Gewürze: Wenn es nach Sternekoch Alfons Schuhbeck geht, ist die richtige Würze im Essen die beste Prävention vor Krankheiten. Deshalb hat der TV-Koch nicht nur bereits mehrere Bücher über die Benefits von Gewürzen verfasst und eigene Gewürzmischungen kreiert, sondern ist zudem als Food Coach beim FC Bayern München tätig. Uns hat er in einem Interview mit PRIME TIME-Gründer Henrik Gockel, Produktmanagerin Barbara Lohse und Marketing-/Franchisemanager Michael Remlinger verraten, wie Sportler durch die Wahl der richtigen Gewürze Entzündungen von sich fernhalten, wieso er zum Alkohol gern Ingwer isst,  und wie er es geschafft hat, im letzten Jahr 25 Kilo abzunehmen.

Themenübersicht

Gewürze: Heilkraft mit Tradition

PRIME TIME: “Welche Bedeutung hat das Thema Gewürze für dich?”

Alfons Schuhbeck: “Also, es ist so: Ich nehme seit 35 Jahren Ingwer, da kannte das in Deutschland noch keiner. Ich kannte Ingwer auch noch nicht gut, aber irgendwie hat er mir gefallen. Ich habe ihn oft zum Wein zu mir genommen und habe gemerkt, dass ich dann mehr trinken kann. Das liegt daran, dass Ingwer die Leber unterstützt. Was viele ja auch nicht wissen: Gewürze waren bis vor 150 Jahren Medizin. Die moderne Medizin mit ihren Arzneien gibt es erst seitdem, vorher wurden Krankheiten mit Gewürzen geheilt. Bekannt dafür sind Medicus, der schon mit 18 Jahren Ärzte ausgebildet hat, Hippokrates, der 350 vor Christus 600 Kräuter und Gewürze auf ihre Wirkung katalogisiert hat, Pedanios Dioskurides, der 50 nach Christus 1000 Arzneimittel untersucht katalogisiert hat und Galenos von Pergamon, der um 200 nach Christus schon erste Gewürzkapseln hergestellt hat. Auch König Karl der Große ließ die medizinische Grundversorgung mit dem Anbau von Gewürzen sichern. Damals musste jedes Kloster heilende Gewürze anbauen – daraus geht auch das Wissen der Benediktinermönche und Hildegard von Bingen hervor. Gewürze haben eine Tradition von mehreren Tausenden Jahren: Sogar die alten Ägypter wussten bereits um die Bedeutung von Gewürzen. Beim Bau der Pyramiden von Sakkaro bestand der Pharao darauf, dass die Sklaven täglich Knoblauch zu sich nehmen, um sich zu schützen. Später, 2.400 vor Christus, wurde der erste Streik durch einen Gewürzengpass ausgelöst: Als die Sklaven kein Knoblauch mehr hatten, haben sie nicht mehr weitergebaut, weil sie wussten, dass sie sonst krank werden.  Erst als die Versorgung mit Knoblauch und anderen, das Immunsystem stärkenden, Gewürzen gesichert war, ging es weiter mit dem Bau.”

Wie Alfons Schuhbeck 25 Kilo abgenommen hat 

PRIME TIME:  “Du hast innerhalb eines Jahres mehr als 20 Kilo abgenommen. Wie hast du das geschafft?”

Alfons Schuhbeck: “Ich habe 123 Kilo gewogen – da dachte ich mir, ich rede die ganze Zeit von Ernährung und schaue aus wie eine Bockwurst. Ich habe mir vorgenommen, ein Kilo pro Monat abzunehmen und habe meine Experten gefragt, was ich tun soll. Die haben mir geraten Mehl zu reduzieren, weil das die höchste Energiedichte hat. Die Leute essen eh viel zu sauer, man muss viel mehr basisch essen. Gemüse ist basisch. So eine Kartoffel ist auch etwas Schmackhaftes, wenn man sie richtig zubereitet. Auch Nudeln kann man sich mal gönnen. Ich bin gegen Verzicht; es muss Spaß bringen, damit man nicht in alte Muster verfällt. Man sollte richtig essen, damit man keine Muskeln verbrennt und Kraft hat.”

Das serviert Alfons Schuhbeck den Spielern vom FC Bayern

PRIME TIME: “Du bist Food Coach beim FC Bayern München. Worauf müssen Sportler bei der Ernährung achten?”

Alfons Schuhbeck: “Für die Spieler gibt es jeden Tag Fisch, Gemüse, verschiedene Salate und natürlich Obst. Wir haben verschiedene Religionen, deshalb gibt es Fisch, Hühnchen, Rind. Wir geben auch abends Essen mit nach Hause; dadurch können wir auch ein bisschen kontrollieren, was die Spieler essen, damit sie ausgewogen und basisch essen. Leistungssportler haben ja ständig Entzündungen im Körper; die versuchen wir mit Gewürzen auf gesunde Art rauszubringen. Gewürze, wie Kurkuma, Ingwer und Piperin,  sind die größten Antioxidantien. Die Spieler bekommen auch Shots aus Zitrone, Ingwer, Kurkuma. Die meisten Krankheiten entstehen im Darm, deshalb sind Pflanzenfasern so wichtig. ”

Die richtige Verwendung von Gewürzen

PRIME TIME: “Ingwer, Knoblauch und Kurkuma – wie kombiniere ich Gewürze richtig?”

Alfons Schuhbeck: “Jeder Mensch ist individuell und so ist es auch mit der richtigen Dosierung. Verschiedene Gewürze haben unterschiedlich positive Wirkungen: Kardamon reduziert die Magensäure und regt die Hirntätigkeit an. Gemüse wirkt basisch und reduziert Entzündungen.”

PRIME TIME: “Wie bereite ich Gewürze richtig zu?”

Alfons Schuhbeck: “Gewürze gibt man erst in den letzten zehn Minuten zum Gericht hinzu und sollte sie nicht zu lange erhitzen, damit die Wirkstoffe und der Geschmack erhalten bleiben. Ingwer gibt man mit Schale zum Gericht hinzu, da hier die meisten Inhaltsstoffe enthalten sind. Die Kunst beim Würzen liegt darin, dass kein Gewürz sich hervortut und die Gewürze harmonieren. Thymian und Rosmarin sollte man zum Beispiel nie zusammen verwenden – die mögen sich nicht geschmacklich. Damit die Heilkraft der Gewürze wirkt, muss man sie jeden Tag zu sich nehmen. Das fällt ja nicht schwer, Gewürze sind die einzige Medizin, die schmeckt.”

Positive Wirkung von Gewürzen

  • Rosmarin: stärkt das Gehirn und verbessert das Gedächtnis, regt die Verdauung an, senkt die Fettaufnahme
  • Ingwer: hilft aufgrund seines Wirkstoffs Ingerol gegen Kopfschmerzen, beruhigt den Magen und regt die Leber an
  • Koriander: wirkt entzündungshemmend
  • Chili: regt die Produktion der Magenschleimhaut an, stoppt Hunger, sendet Endorphine aus
  • Safran: schützt die Netzhaut, Stimmungsaufheller
  • Vanille: regt die Produktion von Endorphinen an
  • Kümmel: hilft gegen Verdauungsbeschwerden
  • Zimt: reguliert den Blutzucker

Webinar

Noch mehr zu diesem Thema erfährst du im Webinar mit Alfons Schuhbeck.