Mitglied werden

Snackification

Wie wirkt sich häufiges Snacken auf den Stoffwechsel aus?

Hast du schon mal etwas von “Snackification” gehört? Hinter dem Wort steckt ein neuer Ernährungstrend, bei dem sich alles rund um den Snack dreht. Statt großer Mahlzeiten wird häufiger zu kleinen Mini-Mahlzeiten in Form von Snacks gegriffen, die den Anhängern  dieser Ernährungsform mehr Freiraum und Flexibilität ermöglichen sollen. Wie sinnvoll ist diese Form der Ernährung, was macht es mit dem Blutzuckerspiegel, wenn wir ständig zu kleinen Snacks greifen und eignet sich der Food-Trend für jeden? Das alles erfährst du in diesem Beitrag.

Themenübersicht

Food-Trend ‘Snackification’: Was ist das?

Einfach dann zum Essen greifen, wenn dir danach ist, anstatt zu geregelten Zeiten am Tisch zu sitzen… Das ist das Prinzip von Snackification, einem neuen Food-Trend aus Amerika, der 2019 von Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin Hanni Rützler im Food Report beschrieben wurde. Darunter versteht man kleine Mini-Mahlzeiten (Mimas) aus gesunden Zutaten wie zum Beispiel Nüssen, frischem Gemüse und vollwertigem Getreide. Schokolade, Müsliriegel oder salzige Knabbereien haben hingegen nichts mit dem Konzept zu tun, denn Snackification ist kein Freibrief zum unkontrollierten Naschen. Viel eher geht es bei dieser Ernährungsweise darum, Mahlzeiten an die Arbeits- und Freizeitgestaltung anzupassen und somit flexibler zu sein.
Die gesunden Mini-Mahlzeiten bestehen hauptsächlich aus frischem Gemüse und natürlichen Zutaten, sodass Mahlzeiten ohne Zusatzstoffe zubereitet werden. Typische Mimas sind zum Beispiel bunte Bowls, Burger, Tapas, Ramen, Sushi, japanische Nudelsuppe, Gerichte mit Hummus, Falafel und weitere leichte Mahlzeiten, die dir neue Energie schenken und den Organismus nicht belasten.

Woher kommt ‘Snackification’?

Tschüß, Frühstück, Mittagessen, Abendessen, ab heute snacken wir nur noch: Snackification beschreibt wie kein anderer Trend den Wandel unserer Lebensumstände und den damit einhergehenden Wandel unserer Essgewohnheiten. Statt fester, üppiger Mahlzeiten ist heute nämlich vor allem Flexibilität gefragt. Der Trend beschreibt also eigentlich nur, was in vielen Kulturen ohnehin schon seit langem praktiziert wird: Essen nach Lust und Laune und nicht nach fixen Uhrzeiten.

Snackification: Vor- und Nachteile

Vorteile

Flexibilität

Mit dem Snackification Food Trend bist du flexibel. Du kannst deine Mahlzeiten einnehmen, wann und wo immer du willst und bist nicht an feste Essenszeiten gebunden. Das schafft Flexibilität, z. B. im Job auf Dienstreisen oder am Wochenende daheim, wenn du keine Lust hast, große Mahlzeiten zu kochen.

Gesund essen leicht gemacht

Kleine, gesunde Snacks sind vorteilhafter für unseren Verdauungsapparat als große, üppige und schwere Mahlzeiten. Unter das Snackification-Konzept fallen zudem unter anderem Superfoods, die mit hochwertigen Nährstoffen punkten.

Snackification macht Spaß

Ein köstlicher Mini-Burger mit einer tollen Sauce? Eine Bowl mit exotischen Zutaten? Eine kleine Köstlichkeit, die du zwischendurch genießen und somit Kraft und Energie tanken kannst? Her damit – Snackification macht Spaß, überrascht, begeistert und ist einfach
lecker!

Meal-Prep

Snackification kannst du perfekt vorbereiten. Gegrilltes Gemüse im Kühlschrank, gebratene Hähnchenstreifen, die du schon am Vorabend zubereitet hast, eine leckere Sauce – schon hast du ein kleines Snackification Highlight geschaffen – ohne viel Aufwand, wenn’s schnell
gehen muss!
keine Magenüberfüllung
breites mögliches Spektrum an Nahrungsmittel à ausgewogene Ernährung und neue Geschmäcker
einhergehende Tendenz zu gesünderen Lebensmitteln und weniger Fertiggerichten
kein Hungern


Fluch und Segen der Mimas

Alles hat seine Vor- und Nachteile, auch die Snackification. So großartig die neue Vielfalt an Speisen auch ist, so schwierig ist es mitunter, sich zu entscheiden. Der Magen wird zwar nicht zu voll wegen der geringen Menge der Snacks. Eine Folge hiervon ist allerdings, dass der Blutzuckerspiegel ´ durch die vielen, kleinen Mahlzeiten so ständig auf einem höheren Niveau bleibt. Ist Essen ständig verfügbar, haben wir zwar auch immer Energie zur Verfügung – sie wird so aber auch nie wirklich im Körper abgebaut.

Nachteile

Zeit für Verdauung

Wer ständig snackt, der läuft Gefahr, seiner Verdauung zu viel zuzumuten. Der menschliche Magen braucht ungefähr drei Stunden, um die verzehrten Lebensmittel mit Enzymen und Magensäure aufzulösen, Dünn- und Dickdarm benötigen ebenfalls Zeit. Kommen ständig neue Snacks nach, weil du nie richtig satt wirst, klaust du deinem Körper die Verdauungs- und Ruhepausen.

Exotische Zutaten

Vor allem, wenn du mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu kämpfen hast, musst du beim Food Trend Snackification gut darauf achten, welche Lebensmittel du zu dir nimmst. Exotische Zutaten sind für den Organismus oft eine Herausforderung – Achtung also bei scharfen Gewürzen, Meeresfrüchten & Co.!

Nachhaltigkeit

Und wieder sind exotische Zutaten ein Problem: Diese haben oft einen großen CO2-Fußabdruck – lange Lieferketten sind nicht ausgesprochen nachhaltig. Du kannst hier zu lokalen Alternativen greifen  (zum Beispiel Hafer, Johannisbeeren und Leinsamen statt Quinoa, Goji und Chia).
je nach Auswahl der Nahrungsmittel muss der Blutzuckerspiegel im Blick behalten werden
ständige Energiezufuhr führt dazu, dass wenig Energie aus dem Speicher genutzt wird
Gefahr, zu oft zu snacken: beim Snackification-Konzept kannst du zwar zeitlich flexibel essen, verlierst aber gerade dadurch möglicherweise die Struktur deines Tages, die ein Stück weit durch feste Mahlzeiten vorgegeben wird. Wem nicht mehr durch feste Essenszeiten ein Rahmen für die Kalorienaufnahme gesetzt wird, muss das eigene Snack-Verhalten im Blick behalten – sonst zeigt die Waage vielleicht doch bald ein paar Kilo zu viel an.

Snackification: Für wen eignet sich das Konzept?

Snackification ist vor allem für Personen geeignet, die einen unregelmäßigen Arbeitsalltag haben, der es schwierig macht, sich an festen Mahlzeiten zu orientieren und die statt einer großen Mittagspause deshalb lieber zu kleinen Mimas greifen.
Snackifikation ist nicht für Personen geeignet, welche Gewichtsprobleme oder Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes Mellitus haben. In diesen Fällen sollte man besser fixe Mahlzeiten einhalten.

Fazit

Snackification ist ein neuer Food-Trend, der gewissermaßen unsere modernen Essgewohnheiten beschreibt, die ohnehin schon seit Längerem zu beobachten sind: so wie unser Alltag flexibler geworden ist und wir uns weder in Sachen Wohnort, Job noch unserer Zukunft festlegen wollen, werden auch unsere Essensgewohnheiten immer flexibler. Anstatt sich an festen Mahlzeiten zu orientieren, richten wir unser Essen auf unseren Alltag aus – und da passen am besten kleine Mahlzeiten, die nicht belasten und sich überall verzehren lassen hinein. Solche Snacks haben den Vorteil, dass sie uns das Maximum an Unabhängigkeit erlauben, sich überall mit hinnehmen lassen und nicht belasten. Dafür gönnen wir so unserer Verdauung nie eine wirkliche Pause, essen unter Umständen mehr als beabsichtigt und werden nicht richtig satt.

Ob Snackification zu dir und deinen Lebensgewohnheiten passt, ist letztlich eine Geschmacksache und du musst es selbst herausfinden. Falls du Fragen zu deiner Ernährung oder andere Fragen in Sachen Training hast, melde dich gern bei uns. Wir freuen uns, dir weiterhelfen zu können.